
Die Erbschaft – mein Beitrag in dieser Woche zu der tollen Aktion #WritingFriday von der lieben Elizzy. In jedem Monat sind vier bis fünf Themen vorgegeben. Aus diesen Themen pickt man sich jeden Freitag ein beliebiges heraus und verfasst dazu eine kleine kreative Kritzelei.
Ich habe mich diesmal für folgendes Thema entschieden: Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz “Mia wollte jetzt noch nicht gehen, aber…” beginnt. Die Geschichte trägt den Titel: “Die Erbschaft”.
.Die Erbschaft
Mia wollte jetzt noch nicht gehen, aber sie hatte keine Wahl. Sie hatte eine merkwürdige SMS bekommen, der sie auf den Grund gehen musste. Sie stand auf, nahm ihre Tasche und verließ mit “Es tut mir leid.” das Café. Zurückblieb ihr überrumpelter Freund. Sie stieg in das herbeigerufene Taxi und gab dem Fahrer die Adresse, wo sie abgesetzt werden wollte. Nach knapp einer Viertelstunde kam sie an einem imposanten Stadthaus im Londoner Belgravia an. Sie bezahlte schnell das Taxi und hastete zur Haustür.
“Gut, dass du endlich da bist.” Mit diesen Worten begrüßte sie eine junge, graziöse Frau in einem Kleid mit Blumenmuster. “Was ist denn nun so dringend?”, wollte Mia von ihr wissen. Sie war ganz erstaunt, die frau hier anzutreffen. “Warum bist du überhaupt hier, Odette? Ist ja schließlich noch kein Weihnachten oder so!”, meinte sie dann weiter. Die andere Frau überhörte die schnippische Bemerkung einfach. “Es geht um deinen Vater. Er liegt im Sterben.”, antwortete Odette. “Ich verstehe. Und natürlich willst du jetzt die liebende Ehefrau spielen?!”, war die Reaktion von Mia.
Sie machte keinen Hehl daraus, was sie von ihrer jungen Stiefmutter hielt. Sie hielt gar nichts von ihr. Für sie war ihre Stiefmutter nichts weiter als ein geldgieriges Weib. Eine Frau ohne Reiz und Klasse. Schon kurz nach der Heirat vor drei Jahren zog Odette sich an die Cote d´Azur in eine Villa am Meer zurück und ließ sich nur an den Feiertagen blicken.
Zwei Wochen später, die Beerdigung ihres Vaters lag hinter Mia, fand sie sich mit ihrem Freund in der Kanzlei des Familienanwaltes ein. Auch Odette war anwesend, die der Beerdigung ferngeblieben war. “Ich hatte nicht gedacht, dass du dich hier blicken lässt. Aber es geht ja jetzt ums Geld. Und dies willst du dir natürlich nicht durch die Finger gleiten lassen?!”, meinte Mia. Doch Odette würdigte diese Worte keiner Antwort.
Nun ergriff Mr. Jefferson, der Anwalt der Familie, das Wort. “Ruhig Blut, meine Damen. Wir wollen doch keinen Streit vom Zaune brechen.” Dies verfehlte nicht seine Wirkung. “Gut, dann werde ich jetzt das Testament verlesen.”
Testament
“Meine Lieben,
wenn ihr dies vernehmt, weile ich nicht mehr unter euch. Grämt euch nicht, ich werde stets in euren Herzen bei euch sein. Nun gut. Jetzt muss ich noch einmal Ernst werden.
Meiner geliebten Frau Odette vermache ich die Villa am Mittelmeer, die ihr mehr zusagte als ein gemeinsames Leben mit mir.
Meine liebe Tochter, ich weiß, ich habe dir zu selten gesagt, wie sehr ich dich liebe und wie stolz ich auf dich bin. Ich bin stolz auf dich. Dir vermache ich mein ganzes restliches Vermögen.”
Nach dem Verlesen entbrannte in Odette die Wut. “Was?! Ich erhalte nur diese blöde Villa in Frankreich. Das kann nicht sein. Das ist ein Irrtum.” “Das ist kein Irrtum. Ihr Gatte hatte noch einen kurzen Brief für Sie dem Testament beigelegt.”, entgegnete Mr. Jefferson. Sie nahm den Brief und las ihn.
“Du fragst dich sicherlich, warum du nur die Villa bekommst. Ganz einfach. Dein Interesse galt nie mir und meiner Familie. Du warst nie wirklich in mich verliebt. Du bist ganz schnell nach der Hochzeit nach Frankreich gezogen und hast dir einen Geliebten genommen. Von Anfang an war erweckte mein Geld bei dir das größte Interesse. Du hast es meiner Liebe zu dir und meiner Milde zu verdanken, dass ich dir überhaupt etwas hinterlassen habe.”
Odette zerknüllte den Brief, warf ihn auf den Tisch und verließ die Kanzlei.
Tadaa, das war mein Beitrag zu #WritingFriday. Ich hoffe dir gefällt “Die Erbschaft”. Wenn du nicht genug von meinen Freitagszeilen bekommen kannst, dann schau doch mal hier vorbei.
Toll was du aus dem Anfangssatz gemacht hast! Und gut das am Ende Odette nur das bekam, was sie verdient hatte! Gerechtigkeit siegt eben immer 😀 freut mich hast du mit geschrieben! Freue mich auf noch mehr Beiträge von dir.
Danke für die lieben Worte. Ich bleibe auf jeden Fall am Ball. 🙂
LG