
____♦♦____
____♦♦____
____♦♦____
Es war am frühen Morgen, als sie den Eingangsbereich des Terminals verlassen hatte.
Auf der Parkplatzspur davor stand ein graumetallic viertüriger VW, der schon eine Stunde dort verweilte. Als Gwenny auf den Wagen zukam, stieg eine junge, schlanke Frau aus und kam auf sie zu. Erst dachte sie, dass jetzt alles aus sei und drehte sich wieder um. “Bist du Gwenny?” Sie reagierte nicht darauf und ging etwas schneller auf die Eingangstür des Terminals zu. “Hey! Ich bin Frankie. Stacey schickt mich.” Als sie das vernahm, wurde sie ruhiger und drehte sich noch einmal um und lief auf Frankie zu.
“Alles wird jetzt gut. Ich fahre dich zu deiner Unterkunft. Da kannst du dich ausruhen, etwas essen und dich frisch machen. Danach erkläre ich dir, wie es weitergeht.” Gwenny nickte und sie fuhren los.
____♦♦____
Ihre Unterkunft war eine zweistöckige Blockhütte an einem großen See unweit einer amerikanischen Kleinstadt. Die Hütte lag geschützt hinter Bäumen und war gesichert wie Fort Knox. Drinnen stand schon das Essen bereit. Sie setzten sich an den Tisch und stopften sich den Bauch voll.
Nach der Stärkung und dem kurzen Ausruhen unterhielten sich die beiden Frauen darüber, wie es weitergehen sollte.
“Hier in diesem Pass steht dein neuer Name, dein Geburtstag etc. Du musst das auswendig lernen, damit es in Fleisch und Blut übergeht. Was auch gut wäre, wenn du dir später einen neuen Haarschnitt verpassen lässt.” – “Okay.” – “Und nun kommen wir zum allerwichtigsten. Hier ist dein Bus-Ticket und die Schlüssel für deine neue Wohnung. Die Wohnung ist möbliert, wenn du bei deinem neuen Job etwas Geld verdient hast, kannst du sie nach deinen Wünschen einrichten.” – “Ich verstehe.” – “Stacey sagte ja, du bist gelernte Anwaltsgehilfin?!” – “Ja.” – “Gut. Wir haben dir in einer renommierten Anwaltskanzlei in deiner neuen Heimatstadt eine Anstellung besorgt. Die Daten findest du ebenfalls bei den Unterlagen.” – “Danke.”
____♦♦____
Melissa blickte von ihrem Fenster auf den Hafen. Unzählige Yachten und kleinere Segelboote reihten sich in einer Schlange aneinander. Zwischendrin blitzte in gewissen Abständen etwas Braunes hervor. Es war ein kleiner Steg, von dem man aus in die Boote steigen konnte. Diese Aussicht genoss sie in vollen Zügen.
Nachdem sie ihren Kaffee ausgetrunken hatte, ging sie zur Wohnungstür und betrachtete sich im Spiegel.
Acht Monate lebte sie schon ihr in der großen Stadt an der amerikanischen Westküste. Eine Odyssee lag hinter ihr. Quer durch die USA ging es, ehe sie hier gelandet war.
Sie hatte den Ratschlag von Frankie befolgt. Gleich nach ihrer Ankunft in dieser Stadt hatte sie ihre Haare zu einer Bopfrisur kürzen und sich auch gleich einen anderen Haarton verpassen lassen. Sie war nun eine Brünette, und dazu noch eine stolze.
Jetzt schaute ihr eine junge, aber selbstbewusstere Frau entgegen.
Sie hatte die verängstigte Frau, die jeden Tag aufs Neue um ihr Leben bangen musste, weil ihr Lebenspartner seine komplette Wut stets an ihr ausgelassen hatte, hinter sich gelassen. Blaue Flecken am ganzen Körper gehörten von nun an der Vergangenheit an. Auch die Albträume waren vergessen und endgültig vorbei.
Ein großes Lächeln und strahlende Augen sah sie auf ihrem schönen, narbenfreien Gesicht. Schnell schlüpfte sie in ihre teuren schwarzen Pumps, zog sich ihren blauen Blazzer an und schloss hinter sich die Wohnungstür.
____♦♦____
Tadaa. Ich hoffe, dass war für den Anfang der Freitagszeilen gar nicht so schlecht. Ich habe einfach mal mit “Gwenny muss weg” meine Fantasie schweifen lassen und drauf losgeschrieben. Das Ergebnis seht ihr jetzt hier. Wenn´s euch gefällt, lasst ein paar Eindrücke hier. Ich würde mich freuen. Euch noch ein schönes Wochenende. ☻
Wundervoll was du aus dem Satz gemacht hast! Ich mag deinen Schreibstil sehr und fand es sehr angenehm zum Lesen. Und auch die Botschaft ist toll und ich freue mich sehr für Gwenny, dass sie ihren Weg gefunden hat!
Hallo Elizzy,
danke für dein Feedback. Ich werde auch weiterhin bei deiner tollen Aktion am Ball bleiben.
LG Isabel
Hallo Isabel,
herzlich willkommen in der Freitagsrunde :).
Die Geschichte ist spannend, vor allem durch die Lücken an Information. Besonders gut gefällt mir der Übergang: "Die Daten findest du auch bei den Unterlagen." – "Danke." // Melissa blickte von ihrem Fenster auf den Hafen."
Hier ist noch ein kleiner Tippfehler: Da kannst du dich ausruhen, etwas esse3n und dich frisch machen.
Viele Grüße
Sebastian
Hallo Sebastian,
danke für dein positives Feedback. Der Fehler ist mir gar nicht aufgefallen, aber ich werde ihn gleich verbessern. 🙂 Ich hoffe die weiteren Geschichten kommen auch so gut an. 🙂
LG
Isabel