
Unverhofft kommt oft. Dies gilt auch für diese Neuentdeckung namens “Stich ins Wespennest”. Schon das Cover verspricht eine gewisse Heiterkeit. Ich jedenfalls fand es sehr ansprechend und war davon angezogen. ☻ Es musste sofort mit nach Hause genommen werden.
Inhalt
In einem Dörfchen im England der 1930er Jahre lebt die ältere Dame Barbara Buncle. Um ihren Lebensunterhalt ein bisschen aufzubessern, kommt ihr die Idee ein Buch zu schreiben. Da ihr Phantasie aber nicht so im entferntesten liegt, schreibt sie über Gegebenheiten, die sie kennt – also über ihr kleines Dörfchen.
Nachdem sie das fertige Buch einem Verleger geschickt hatte, ging es ganz schnell. Das Buch verkauft sich wie geschnitten Brot. Doch da gibt es einen kleinen, aber feinen Haken: Die Schilderungen sind so authentisch, dass sich jeder Bewohner des Dorfes sofort wiedererkennt. Nun beginnt die Raterei, wer der mysteriöse Autor dieses Werkes ist…
Mein Eindruck
Am Anfang fand ich die Geschichte nicht so prickelnd. Erst als es darum geht, wer das Buch über das Dorf veröffentlicht hatte, nimmt die Geschichte langsam Fahrt auf. Besonders die Passagen über die Raterei, wer der Autor ist, sind amüsant und recht komisch.
Doch am Ende konnte mich das Ganze nicht wirklich überzeugen. Es war so sehr konstruiert, dass ich mich manchmal gefragt habe, wie naiv sind die Bewohner eigentlich. Sie rätseln darüber, wer sie so gut getroffen hat und merken nicht einmal, dass sie erneut Anlass zu einer weiteren Geschichte geben. Einfach nicht zu glauben, da muss man nur noch den Kopf schütteln.
Lohnt sich das Buch?
D.E. Stevenson hat sich wirklich alle Mühe gegeben, eine lebhafte und selbstironische Geschichte mit “Stich ins Wespennest” zu schreiben, doch ist ihr dies nicht immer gelungen. Ganz im Gegenteil. Man hat oft das Gefühl, die Geschichte ist so gekünstelt und konstruiert geschrieben, dass es wirklich schade um die fantastischen Charaktere ist. Die Persönlichkeiten, die das Buch ausmachen, hätten mehr verdient. So ist einem der Lesespaß total abhanden gekommen.
Für mich war dieses Buch ein Reinfall, was ich absolut schade fand, weil ich mir durch das Cover und den Klappentext mehr versprochen hatte. Ich konnte zwar den Humor wiederfinden, den ich schon bei anderen Geschichten einzigartig fand, doch mehr war es für mich dann nicht.
Autor: D.E. Stevenson | Übersetzer: Thomas Stegers | Seiten: 352 | Verlag: Goldmann | ISBN: 978-3-442-47941-2 | Preis: 8,99 €
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